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Mit über 200 Gästen feiert das „Bayerische Bündnis für Toleranz“ 20 Jahre Einsatz für Demokratie und Menschenwürde im Heimatministerium in Nürnberg

04. Juni 2025

Bad Alexandersbad, München – „Die Demokratie stirbt an der Gleichgültigkeit der Gesellschaft. Daher trägt sie und nicht nur die Politik die Verantwortung für ihr Überleben.“ Diese Mahnung stand am Dienstag, 03.06.25, im Mittelpunkt des Festvortrags, den die Grande Dame des österreichischen Journalismus Anneliese Rohrer vor über 200 geladenen Gästen aus Politik, Zivilgesellschaft und Religionsgemeinschaften im Nürnberger Heimatministerium gehalten hat.

Anlässlich seines 20. Geburtstags hatte das „Bayerische Bündnis für Toleranz – Demokratie und Menschenwürde“ zu einem Festakt mit anschließendem Empfang der Bayerischen Staatsregierung geladen. Es wurde ein inhaltsreicher, zum Weiterdenken anregender und musikalisch von der Nürnberger Jazz- und Klezmer-Band „Mame-Loshn“ glänzend umrahmter Abend, souverän moderiert von der früheren BR-Journalistin Sybille Giel.

Zur Eröffnung des Festakts hatte Christian Kopp, Landesbischof und Bündnissprecher, betont: „Das Bayerische Bündnis für Toleranz ist eine starke, zivilgesellschaftliche Bewegung für Respekt und Menschenwürde für jeden Menschen in Bayern. Dieses starke Bündnis müssten wir in diesen rauen Zeiten dringend gründen, wenn es das Bündnis nicht schon geben würde.“

Innenminister Joachim Herrmann, der für die Bayerische Staatsregierung sprach, würdigte das Bayerische Bündnis für Toleranz mit den Worten: „20 Jahre Bayerisches Bündnis für Toleranz, das sind zwei Jahrzehnte gemeinsames Engagement für Menschenwürde, Demokratie und ein friedliches Miteinander. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung – von der Staatsregierung, den Religionsgemeinschaften und den großen Verbänden bis zu jedem einzelnen Bürger – aktiv gegen menschenverachtende Ideologien und Extremismus einzutreten. Wir stehen zusammen, um die Würde des Menschen und unsere demokratischen Werte zu verteidigen.“

Und Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern sowie Gründungsmitglied des Bayerischen Bündnisses für Toleranz, verband ihren Dank für die Arbeit der zurückliegenden 20 Jahre dieses „einzigartigen, großartigen und aktiven Bündnisses“ mit dem dringenden Appell: „Lassen Sie uns noch entschlossener einstehen für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde. Aufgeben ist keine Option!“

Dies war auch der Tenor der abschließenden Podiumsdiskussion. Kritisch zurück- und entschlossen vorausblickend diskutierten mit Anneliese Rohrer das Gründungsmitglied des Bayerischen Bündnisses für Toleranz Ministerpräsident a.D. Günther Beckstein, die Publizistin Laura Cazés von der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und der Leitende Redakteur Politik der Süddeutschen Zeitung Ronen Steinke unter dem Motto „Nicht nach Fehlern, nach Lösungen suchen – Zwanzig Jahre Einsatz für Demokratie und Menschenwürde.“

Am Rande des anschließenden Staatsempfangs würdigten auch die Stellvertretenden Sprecher die Arbeit des Bayerischen Bündnisses für Toleranz:

„Angesichts zunehmender demokratiefeindlicher Tendenzen, rechtsextremer Ideologien und wachsender sozialer Spaltung ist es wichtiger denn je, gemeinsam für eine offene, vielfältige und solidarische Gesellschaft einzustehen“, so Verena Di Pasquale, Stv. Vorsitzende des DGB Bayern. „Im Bündnis setzen wir uns entschlossen dafür ein, demokratische Werte zu verteidigen und menschenfeindlichen Entwicklungen entschieden entgegenzutreten. Für die Zukunft sehe ich die Stärkung der Zivilgesellschaft als unverzichtbare Grundlage für eine lebendige und widerstandsfähige Demokratie:“

Matthias Belafi, Leiter des Katholischen Büros Bayern, unterstrich: „Seit 20 Jahren engagieren sich Kirchen, Gewerkschaften und zahlreiche Verbände im Bayerischen Bündnis für Toleranz. Doch die Notwendigkeit dieses Engagements hat in dieser Zeit eher zugenommen. Denn Toleranz und Menschenwürde sind die Grundlage unserer Demokratie, für die wir uns auch in Zukunft mit ganzer Kraft einsetzen wollen.“

Und Philipp Hildmann, Geschäftsführer des Bayerischen Bündnisses für Toleranz, bilanzierte den Abend mit den Worten: „Unsere Aufgabe ist heute dringender denn je. Demokratie und die Wahrung der Menschenwürde stehen aktuell unter Druck, wie nie seit Gründung der Bundesrepublik. Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus sind auch in Bayern auf dem Vormarsch. Unser Auftrag, dieser unheiligen Allianz etwas Substantielles entgegenzusetzen, besteht ungebrochen.“


Wir sind Bayerns größter Zusammenschluss aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren sowie Religionsgemeinschaften, um unsere Demokratie und die Achtung der Menschenwürde zu stärken und Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus zu bekämpfen.


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