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Schwerpunktthemen

Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus begegnen uns heute in unterschiedlichsten Kontexten. Deshalb müssen auch die Antworten auf diese Herausforderungen ausdifferenziert und vielfältig sein. Das Bayerische Bündnis für Toleranz trägt diesem Umstand seit 2011 Rechnung, indem es sich bewusst einzelnen Schwerpunktthemen zuwendet und diese jeweils mit ausgewählten Bündnismitgliedern für einen gewissen Zeitraum intensiv bearbeitet. So wird das Potential der vielfältigen staatlichen, zivilgesellschaftlichen und religionsgemeinschaftlichen Akteure des Bündnisses bestmöglich genutzt und für das Bayerische Bündnis für Toleranz sowie unsere freiheitliche Demokratie insgesamt fruchtbar gemacht.

2024/2025

Gemeinsam für Respekt und Toleranz im Netz

Hass und Hetze im digitalen Raum gefährden unsere Demokratie und unser freiheitliches Miteinander. Sie missachten den Basso continuo unseres Rechtsstaats, formuliert in Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Nicht nur die Würde des deutschen Menschen. Im Schwerpunktthema 2024/2025 bündeln wir die unterschiedlichsten Aktionen des Bayerischen Bündnisses für Toleranz zu diesem Thema: Konferenzen, Workshops, Veröffentlichungen sowie als Herzstück die Videokampagne #zuwertvollfuerhass.

Schwerpunktthemen der vergangenen Jahre

2020-2023: 1700 Jahre jüdisches Leben in Bayern

In enger Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, einem der zahlreichen Bündnismitglieder, veranstaltete das Bayerische Bündnis für Toleranz mit einem Großteil der 13 jüdischen Gemeinden in Bayern Begegnungsabende, bei denen einmal nicht über Antisemitismus gesprochen werden sollte, sondern über die Vielfalt und Lebendigkeit praktizierten Judentums. Ziel des Formates war es, möglichst viele Mitglieder der jüdischen Gemeinden mit Menschen anderer Religionen, der Zivilgesellschaft, aus Vereinen/Verbänden und weiteren Akteur*innen der jeweiligen Stadtgesellschaft, wie Kommunalpolitiker*innen und Menschen aus der Kommunalverwaltung miteinander ins Gespräch zu bringen. Diese Begegnungen sollten dazu dienen, sich mit Jüdinnen und Juden über ihre persönlichen Erfahrungen, das jüdische Alltagsleben und gelebten Glauben auszutauschen, Wissen über die jüdische Religion zu sammeln und so antisemitische Stereotype abzubauen.

2017/2018: Demokratie find‘ ich gut – Demokratie stärken und Menschenwürde schützen

Das Jahr 2018 stand unter dem Motto „Demokratie find‘ ich gut – Demokratie stärken, Menschenwürde schützen“. Damit thematisierten wir, wie viele unterschiedliche Aspekte eine gelebte Demokratie umfasst (Menschenrechte, Minderheitenschutz, Pluralität etc.) und wir wollten verdeutlichen, an wie vielen Orten es demokratische Strukturen gibt (z.B. Schulen, Betriebe, Vereine, Kirchengemeinden etc.). Damit wollten wir als Bündnis diese vielfältigen Aspekte von Demokratie stärken, auch indem wir zeigten, wie wir sie leben und gestalten.

Bei dem Auftakt der Gesamtaktion am 26. April 2018 wurden Videos der Spitzenvertreter_innen unserer Bündnis-Mitglieder veröffentlich zur Aussage „Demokratie finde ich gut, weil …“ und „Ich engagiere mich in der Demokratie, indem ich …“. Zu den gleichen Leitfragen befragten wir tausende Bürger_innen bei Veranstaltungen in ganz Bayern: z.B. beim Sommerempfang des Bayerischen Landtages, bei der Eröffnung der Luisenburg-Festspiele, bei der Langen Nacht der Demokratie, bei Jugendevents, Bandfestivals und vielen Veranstaltungen mehr.

Mit dem DemokratieBus brachten wir unser Anliegen im Juli und September wortwörtlich ins Rollen: unser Team führte an 15 Orten in Bayern mit mehr als 10.000 Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, Religion oder Hautfarbe Gespräche zur Frage, was Demokratie für den oder die Einzelne bedeutet, was das Positive an Demokratie ist, aber auch, was kritisch gesehen wird.

Die Aktion wurde im November 2018 abgeschlossen.

2016/2017: Toleranz und ländliche Räume

Das Jahresschwerpunktthema „Toleranz und ländliche Räume“ wurde im Oktober 2016 in Herrsching am Ammersee eröffnet. Der Schwerpunkt des Jahresthemas lag auf der großen Aktion „Maibaum für Toleranz“, bei der zeitgleich in rund 30 Städten in ganz Bayern jeweils ein besonderer Maibaum für Toleranz aufgestellt wurde. Abgerundet wurde das Themenjahr im Juli 2017 in Bad Alexandersbad durch die Preisverleihung für die fünf kreativsten und nachhaltigsten Maibaum-Aktionen und eine Fachtagung, die sich gezielt mit Herausforderungen und Chancen der ländlichen Regionen auseinandersetzte.

2015/2016: Schule und Toleranz

Das Bayerische Bündnis für Toleranz beteiligte sich am jährlichen Wettbewerb des Landesschülerrats. Im Jahr 2015 hatte er das Motto „Lebe Schule respektvoll“. Unter Beteiligung von mehr als 100 Schulen aller Schularten wurde eine Vielzahl innovativer und kreativer Projekte eingereicht und öffentlich präsentiert. Zudem wurde das Thema „Toleranz“ Schwerpunkt einer Ausgabe des Magazins „Schule und wir“, das vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst herausgegebenen wird, in dem ein ausführliches Interview mit Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm (dem Sprecher des Bündnisses) erschienen ist.

2014: Toleranz und Medien

Gemeinsam mit Regisseur Daniel Harrich zeigte das Bayerische Bündnis für Toleranz an zwölf Orten den Film „Der blinde Fleck“. Der Film ist eine Zusammenfassung der 30-jährigen Recherche des Journalisten Ulrich Chaussy zum Oktoberfestattentat im Jahr 1980, das als schlimmster Terroranschlag der deutschen Geschichte gilt. Auch für Schülerinnen und Schüler fanden eigene Vorführungen des Films statt, in deren Anschluss sich Ulrich Chaussy den Fragen der Jugendlichen stellte. Im November 2014 startete der Bayerische Rundfunk seine ARD-Themenwoche zum Thema Toleranz, die u.a. auf eine Initiative von Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm (Sprecher des Bündnisses) zurückging. Wir freuen uns sehr, dass der Bayerische Rundfunk als Mitglied des Bayerischen Bündnisses für Toleranz diese Initiative ergriffen hat und wir ein wichtiger Partner für die ARD-Themenwoche sein durften.

2013: Wahlen

Aufgrund der 2013 stattfindenden Bayerischen Landtagswahl sowie der ebenfalls stattfindenden Bundestagswahl unterstützte das Bayerische Bündnis für Toleranz die Wähler durch Plakate, die dazu aufforderten, sich an der Wahl zu beteiligen und damit für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde einzutreten. Mehrere Mitglieder des Bayerischen Bündnisses für Toleranz beteiligten sich mit prominenten Personen aus ihren Reihen an dieser Aktion und veröffentlichten die Plakate in ihren Zeitungen und Zeitschriften, in ihren Schaukästen und ihren Internetauftritten.

2012: Sport

Der Themenschwerpunkt Sport lag hauptverantwortlich in den Händen des Bayerischen Landessportverbands, der selbst auch Bündnismitglied ist. Durch Unterstützung des Bayerischen Städtetags, ebenfalls Bündnismitglied, konnte das Bündnis an fünf Orten die Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden“ über Juden im deutschen Fußball zeigen. Die Ausstellung wurde erstellt von der Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Die Begleitveranstaltungen erfolgten z.T. unter prominenter Begleitung, beispielsweise mit dem Fußballprofi Gerald Asamoah. Des Weiteren gingen Vertreter*innen des Bayerischen Bündnisses für Toleranz und des Vorstands des Bayerischen Fußballverbands an einem Dutzend Spielorte der Fußball-Bayernligen Nord und Süd zusammen mit den Spielern auf die Spielplätze hinaus. Dabei trugen sie gemeinsam ein Transparent mit der Aufschrift „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus“. Stadionansagen, Flyer und eine umfangreiche Berichterstattung der Medien brachten unsere Positionen in eine breite Öffentlichkeit. Beteiligt waren neben Landesbischof Bedford-Strohm und Innenminister Herrmann etwa 30 weitere prominente Persönlichkeiten aus den Reihen des Bündnisses.

2011: Kultur

Im Münchner Herkulessaal im Residenzgarten lud das Bündnis zum Benefizkonzert mit der Lehrer-Big-Band „Blue Notes gegen braune Töne“. Unter der Leitung von Prof. Michael Zoller glänzten als Solisten Prof. Claus Reichstaller und Hermann Breuer. Der Erlös des Konzerts kam dem Förderverein des Bündnisses zugute: dem heutigen Bayerischen Verein für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde e.V. Darüber hinaus zeigte das Bündnis in Kooperation mit dem federführenden (damaligen) Staatsministerium für Unterricht und Kultus eine Ausstellung des Fotografen Sepp Werkmeister mit Bildern berühmter Jazzmusiker.