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Toleranzpreis

Damit die vielen Menschen und Projekte, die sich für Demokratie und Menschenwürde einsetzen, größere Aufmerksamkeit und idealerweise auch Nachahmung erfahren, verleiht der Bayerische Verein für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde e.V. einen „Toleranzpreis“.

Dieser Preis wird an natürliche und juristische Personen aus Bayern überreicht. Geehrt werden Menschen, die sich mit einem hohen persönlichen Einsatz und in besonderem Maße für Toleranz, Demokratie und Zivilcourage stark machen und sich im Sinne des Bayerischen Vereins engagieren.

Der undotierte Preis soll einer breiten Öffentlichkeit das ausgezeichnete zivilgesellschaftliche Engagement dieser Akteure sichtbar machen und weitere Menschen, Vereine oder Initiativen dazu ermutigen, diesem positiven Beispiel zu folgen und sich kreativ für unsere Demokratie einzusetzen. Zugleich wird der Preis verliehen, um das Bewusstsein für demokratische Werte und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. 

Der Toleranzpreis: gestaltet aus massiver Bronze und Glas

Wer für Toleranz und Menschenwürde eintritt, braucht einen festen Stand. Braucht einen Halt und Argumente um für diese Werte unverbrüchlich einzutreten. Das soll dieser solide Sockel aus Bronze ausdrücken.

Doch es gibt Situationen, wo man seinen Standpunkt transparent machen muss und selbst seine Meinung sagen muss. Es gibt viele Menschen, bei denen das besonders sichtbar wird. Es ist Arbeit, das sichtbar zu machen, indem man etwas aufdeckt und zugleich auch zerbrechlich – wie dieses Glas.

Erster Preisträger

Der erste „Toleranzpreis“ wurde 2023 an die niederbayerische Marktgemeinde Pfeffenhausen für die Breite und Größe seines zivilgesellschaftlichen Engagements verliehen.

Am Wettbewerb „Maibaum für Toleranz“ des Bayerischen Bündnisses für Toleranz im Jahr 2017 hat sich die Marktgemeinde Pfeffenhausen in herausragender Weise beteiligt. 16 örtliche Vereine haben sich dabei engagiert, darüber hinaus elf indische Seminaristen, gemeinsam mit dem örtlichen Pfarrer und dem „Helferkreis Asyl“ mit einer größeren Gruppe syrischer Geflüchteter.

Die damalige Jury zur Kür des „tolerantesten Maibaum für Toleranz“ hat aber nicht nur diese vielfältige Zusammensetzung beeindruckt. Die Menschen in Pfeffenhausen sprachen vom „Mai-Baum“ auch als ihrem „Mei-Baum“: „Das ist mein Baum, um den wir uns heute alle treffen, der unsere Vielfalt und damit unsere Stärke zum Ausdruck bringt.“ Energie und das Zusammengehörigkeitsgefühl kamen so deutlich zum Ausdruck.

Dies zeigten die Pfeffenhausener mit ihren rund 5.500 Einwohnern bei einer weiteren außergewöhnlichen Großveranstaltung, dem Europa-Talk 2019: In acht Wirtshäusern und Treffpunkten am Nachmittag und am Abend simultan durchgeführt, beteiligten sich 50 prominente Persönlichkeiten aus den Reihen des Bündnisses und über 1.000 Menschen an Diskussionen über Europa-Themen. Anschließend sangen mehr als 700 Menschen gemeinsam mit einem Pianisten der Münchner Philharmoniker „Freude schöner Götterfunken“ auf der Wiese vor der örtlichen Grundschule.

Es ist besonders beeindruckend, wie es diese vergleichsweise kleine Kommune mit kaum mehr als 5.000 Einwohnern geschafft hat, ein Europafestival von derart hoher Qualität zu organisieren. Das braucht einen großen Zusammenhalt, ein gemeinsames Einstehen für Werte und viel Aushandlung im Innern, damit geschehen konnte, was geschehen ist. Durch diesen kreativen Ansatz ist es gelungen, demokratische Diskurse in das öffentliche Leben einzubetten und für viele Gruppen zugänglich zu machen.

Deshalb hat der Bayerische Verein für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde e.V. seinen ersten Toleranzpreis an die Marktgemeinde Pfeffenhausen verliehen.