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Kolumne

09. April 2025

Die politische Situation in der Bundesrepublik Deutschland ist in diesem Jahr 2025 herausfordernd. Die Bundestagswahl ergab eine Koalition aus CDU/CSU und SPD als im Grunde einzige Regierungsoption. Die Kommunikationsbasis zwischen beiden neuen Koalitionspartnerinnen ist aufgrund von harschen Äußerungen aus dem Wahlkampf an sich angespannt. Durch die weltpolitischen Verschiebungen und speziell durch die neue amerikanische Präsidentschaft ist aber eine wirklich völlig neue politische Situation entstanden.

Im Bayerischen Bündnis für Toleranz habe ich in den letzten Monaten viel Unverständnis über den Tonfall der politischen Auseinandersetzung wahrgenommen. Viele haben wie ich den Wunsch nach einer besseren Kultur des Umgangs im politischen Raum. Toleranz kommt aus dem Lateinischen von „tolerare“ (ertragen, tragen). Zur Toleranz gehört, die politischen Gesprächspartnerinnen und -partner auszuhalten und anständig und höflich zu kommunizieren. Klar in der Sache, respektvoll im Ton. Das ist mein Wunsch an politisches Handeln.

Die Härte der politischen Auseinandersetzung hat mit dem Aufkommen von extremistischen Bewegungen und auch Parteien zu tun. Es sind „Polarisierungsunternehmer“ (Steffen Mau) auf dem politischen Parkett, die virtuos Hass und Hetze gegen andere platzieren und auch in den Parlamenten zelebrieren. Aus Sicht des Bündnisses braucht es aber gerade in diesen Zeiten Personen, die für Zusammenhalt, Anstand und menschliche Beziehung stehen. Menschen, die mit anderen die Kommunikation suchen. Politiker und Politikerinnen, die den sozialen Ausgleich und die Gerechtigkeit für möglichst alle in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. In den Mitgliedsorganisationen des Bündnisses finden sich sehr viele von diesen Personen. Wir sind viele. Und wir haben in diesen polarisierten Zeiten richtig wichtige Aufgaben.

Landesbischof Christian Kopp, Sprecher


Wir sind Bayerns größter Zusammenschluss aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren sowie Religionsgemeinschaften, um unsere Demokratie und die Achtung der Menschenwürde zu stärken und Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus zu bekämpfen.


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